Sonntag, 16. Januar 2011

Eine Woche in Chile Teil 3



SOUNDS OF CHILE

Seit unserer Ankunft werden wir von den wildesten Geräuschen heimgesucht. Wird Zeit, dass ich darüber mal was schreibe. Denn wenn man die Ohren spitzt, dann fallen einem  in Chile doch so einige Sounds auf, die es bei uns gar nicht gibt.  

Den Anfang bilden die Kfz-Alarmanlagen. Ach Mensch wir wollten sie für Euch mal aufnehmen. Liefern wir nach! Das Lustige an diesen Alarmanlagen ist, dass sie bei jeder etwas größeren Erschütterung losgehen. Scheinbar haben  nur ausgewählte Autos so eine Anlage, aber wenn, gehen sie auf jeden Fall bei vorbeifahrenden Motorrädern los. Und wie! Da jault es hier 5 Minuten lang, in den verschiedensten Klangfarben und Melodien. Am Anfang wird man verrückt, wenn das, wie bei unserem Hostel in Santiago, geschätzte 100 x am Tag passiert. Hier in Valparíso ist es etwas ruhiger. Wobei. Gerade schreibe ich Euch davon, schon geht es wieder los. Lustig. (Anmerkung nach Fertigtippen des Beitrags: die Alarmanlage lief 4,5 Minuten)

Im Gegensatz zu dem unnatürlichen Geräusch der Alarmanlagen, gibt es auch natürliche Geräusche wie das ständige Bellen der Hunde. Aufgrund der vielen streunenden Hunde in Chile (wer wie ich etwas Angst vor Hunden hat, kann sich aber trotzdem hertrauen) geht es hier hauptsächlich am Abend richtig ab. Die bellen sich an…noch und nöcher. Letztens rutschte mir mein Herz etwas in die Hose, als uns so ein unfreundlicher schwarz-weißer Hund in Grund und Boden knurrte. Die Hunde erschrecken sehr, wenn laute Motorräder vorbei brettern (wie die Kfz-Alarmanlagen). Danach bellen sie alles und jeden an, der Ihnen in den Weg kommt. Naja und das waren wir. 
   Bis vor kurzem haben wir uns noch über ein schwer identifizierbares Geräusch gewundert. Es hörte sich an, als wenn über uns monströse Schränke verschoben wurden. Da wir aber im obersten Stockwerk wohnen, kam das nicht in Frage. Raus kam, dass es Hunde sind, die über die hiesigen Wellblech-Dächer rennen und sich jagen. 

Ein neues Geräusch konnten wir auch in unserem Zimmer, beim Duschen, beim Frühstücken…hm…eigentlich überall entdecken. Es sind die "Gas-Männer". Und das dürft ihr nicht falsch verstehen. Hier fahren kleine Lkws mit gelben Gas-Flaschen und einem Musikanten durch die Straßen. Während des Fahrens klimpert der "Mitfahrer" auf der Ladefläche mit einer Art Stock ein nettes Liedchen auf  bzw. mit den Gasflaschen. Ein ängstlicher Europäer würde denken - oje, wie gefährlich - aber hier interessiert das glücklicherweise niemanden. Meist sind es auch sehr sehr hübsche Melodien - kein einfacheres Draufhauen. Wie man so etwas wohl lernt?

Ein weiterer Klang erfreut uns jeden Abend, wenn im kleinen Anbau, schräg links oberhalb unseres Zimmers geduscht wird. Die Häuser hier sind doch meistens recht provisorisch gebaut oder erweitert worden. Wie auch unser momentanes Zuhause, wobei das noch eines der besseren Häuschen ist. Dieser besagte Anbau jedenfalls wurde scheinbar so schlecht "drauf gebaut", dass man jedes Duschen & Co. sofort mitbekommt. Da plätschert es im ganzen Haus durch die Rohre und darüber hinaus. Nebenbei bemerkt wird auch die halbe Küche, die sich unter dem Anbau befindet, wegen schlechter Isolierung oder Dichtung unter Wasser gesetzt. Den Hausherren lässt das trotz Richys netten europäischen Worten sympathischerweise kalt. So sind sie hier…gelassen.

Wenn ihr Lust habt, schreibt uns doch auch gerne ein paar von Euren Erlebnissen. Wir freuen uns.  

Ich hoffe Euch geht es gut und wir hören uns bald wieder. Dann, 16 Busstunden weiter gereist, aus Puerto Varas. 


Eure Doreen 

@ Es wird dringend empfohlen "Kluftingers 5. Fall" zu lesen. Super Buch! (Rauhnacht: Kluftingers neuer Fall von Volker Klüpfel und Michael Kobr)

Wir bei einer Hafenrundfahrt in Valparaíso

Hier wird man schön eng an eng auf dem Bötchen platziert.

Valparaíso ist wohl der der größte Marine-Stützpunkt von Chile, sehr beeindruckend!


Das war heute bei einem kleinen Spaziergang durch unser schönes Viertel

Irgend etwas ist mir da vor die Kamera gehüpft *g*

Einer der vielen Hunde beim Mittagsschläfchen


3 Kommentare:

  1. Hallo ihr lieben,

    enldich habe ich mich auch mal für den Blog angemeldet...schön von Euch zu lesen (und hören, nach der anschaulichen Geräuschlyrik von Richy ;-)

    Das mit dem Gasmann der herumfährt und Musik macht kenne ich von Sao Paulo, nur da ist es leider unkreatives Gesäusel aus Lautsprechern....Euch viel Spaß und tolle Erfahrungen noch,


    alles Liebe ,
    Markus

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Doreen und Richard, is doch mal was anderes als die Geräusche, die uns hier ständig nerven, wie über unseren Köpfen kreisende Flugzeuge, weil sie keine Landeerlaubnis haben oder am Haus vorbeidonnernde LKWs, weil sie die paar Kröten für die Autobahnmaut einsparen wollen oder müssen. Stattdessen würde ich auch lieber mal musikmachende Gasmänner hören. Also weitermachen mit der Kulturbeschreibung fremder Länder. Wir freuen uns schon auf den nächsten Blog!

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Markus,

    ich hoffe ich bin richtig und Du bist Dunjas Schatzi?

    Danke für Deine netten Zeilen und hoffentlich viel Spaß mit unseren Schilderungen.

    LG
    Doreen

    AntwortenLöschen