Dienstag, 27. September 2011

Typisch Thailand - Band 3



Ein paar Alltäglichkeiten... in Thailand.


Die Sprache(n)

Lieben Gruß an meine ehemaligen Kollegen!
Danke an die Allianz-Agentur in Chiang Mai,
dass ich das Foto machen durfte, obwohl sie keins meiner
englischen Worte verstanden haben.
In den fast zwei Monaten in Thailand sind wir dem Thai immernoch nicht sehr nahe gekommen. Bis jetzt können wir gerade mal "Hallo" und "Danke" sagen und ich weiß, wie die Thai-Zeichen für die hiesige Währung "Baht" und "Deutschland" ausschauen. Aber dann setzt es auch schon aus. Auch nachdem Richy eine englisch-sprechende Thailänderin zwecks der Aussprache um Hilfe bat, können wir keinen weiteren Lern-Fortschritt verzeichnen. Leider. Die Sprache ist so unheimlich komplex, dass selbst die Empfangs-Dame einer Sprachschule keinen Sinn darin sieht Richy für nur zwei Wochen in Thai zu unterrichten. Man brauche mindestens 6 Wochen, weil die tonale Aussprache so schwer zu erlernen sei. Wobei mir der Klang ziemlich bekannt vorkommt, mit den vielen Wechseln zwischen tiefer und hoher Stimmlage beim Aussprechen der Worte. Und zwar aus meiner Zeit in der Schule für Gebärdensprache (Besondere Grüße an meine damaligen Mitstreiter Dunja und Marco). Meine Lehrerin dort, gehörlos, hat auch so gesprochen. Sie hat die uns vertraute Stimmlage mangels Hörfähigkeit ja nie lernen können. Menschen mit solchen Hörproblemen sagt man ja auch nach, dass sie diese Einschränkung durch einen spirituell ausgeprägten, sehr gefühlsbetonten Charakter ausgleichen. So einen haben auch die meisten Thais. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Wer was weiß...im Kommentar ist Platz dafür.

Was das Englische in Thailand betrifft, so schauen wir hier, in entweder ausdruckslose oder fragende Gesichter. Alle Thais lernen in der Schule Englisch, aber fast keiner spricht es. Mein Verdacht ist, sie sind einfach zu schüchtern, um nur ein falsches Wort zu sagen. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, mir geht es genauso. Aber hier fühle mich oft absolut überlegen, quasi als englischer Muttersprachler. Wenn Du einen Thai fragst, ob er Englisch spricht, wirst Du allerdings immer hören "Yes, a little bit". Gesichtswahrung! Wenn Du dann aber einen Satz sagst, der nicht in sein Arbeitsgebiet fällt, erntest Du wieder nur fragende Blicke. Zum Beispiel versteht ein Mitarbeiter im Restaurant es perfekt, wenn Du ihn bittest dir noch ein Getränk zu bringen. Sobald Du dann aber fragst, ob er dein Wunschgericht auch ohne Zitronengras zubereiten könnte, setzt es aus. Entweder nickt er - Gesicht wahren - und lässt das Gericht wie es ist oder er tut noch mehr Zitronengras hinein. Man weiß es vorher nicht. Ich mache mittlerweile zu vielen Sätzen Gesten, rudere mit meinen Armen hin und her. Quasi Gebärdensprache. Aber es klappt. Man kommt viel schneller ans Ziel. An alle lieben Freunde daheim: Bitte sagt Bescheid, wenn ich das in Deutschland weiter so praktiziere. Ich glaube ich merke es gar nicht mehr.

So sprechen Haarfärbemittel auch Jugendliche an. Lustig, nicht?
Vom Deutschen möchte ich eigentlich gar nicht reden :o( Das einzige Deutsche hier in Thailand sind vorbei huschende Sprachfetzen von Touristen und der Fernsehsender DW-TV, Deutsche-Welle TV. Wenn Richy nicht wäre, könnte ich mich an noch viel weniger deutsche Worte erinnern. Unglaublich aber wahr. Ich habe durch die neun Monate Deutsch-Abszinenz schon wirklich viele Worte vergessen. Auch Richy. Oft sitzen wir da und überlegen wie das und jenes auf Deutsch hieß oder wir sagen es gleich in Englisch. Ich hatte in den USA oft kein Verständnis für die deutschen Auswanderer, die wir getroffen haben und die fast kein Wort deutsch mehr konnten. Ich dachte das ist reine Faulheit sich mit meiner Sprache weiter zu beschäftigten. Jetzt weiß ich es besser und verstehe, dass es ein hartes Stück Arbeit ist die Sprache weiter zu beherrschen, wenn Dein Umfeld sie nicht spricht. Genau wie bei Einwanderern in Deutschland. Sie unterhalten sich mit ihren Familien und Freunden häufig nur in der eigenen Sprache. Sie wollen sie vielleicht einfach nicht verlernen. Wie ich.


Das Geld

Unser morgendlicher Frühstücksplatz.
Kerstin hat Richys Frage aus einem der letzten Blogs perfekt beantwortet. Sie hatte absolut recht damit, dass es Thais verboten ist auf Geldmünzen und Scheine zu trampeln, weil ihr verehrter König auf ALLEN Münzen und Scheinen im Land abgebildet ist. (Kerstin, der kalte Hund ist Dir sicher!)

Unser aktuelles Zimmer im Bed & Breakfast
"Charcoa House" .Hübsch, oder?
Auf dem Sessel schreibe ich gerade den Block.



Auch auf den kleinen 20 Baht-Scheinen, die ich in Thailand hege und pflege. Es ist immer gut so viel wie möglich Münzen und kleine Scheine zu sammeln. Es kommt einfach nicht gut an, wenn Du jemanden runter handelst und dann mit einem 1000 Baht-Schein bezahlst. Das wären rund 25 Euro. So viel trägt ein Thai niemals mit sich rum, zumindest nicht in Form dieses Scheines. Die bekommst du nämlich nirgendwo gewechselt. An den Straßenständen schauen sie dich mit großen und unverständlichen Augen an, wenn du damit kommst. Sogar richtige Restaurants machen bereits am Eingang durch ein Schild klar, dass sie diese Scheine nicht annehmen. Du hast Glück, wenn sie dir im "7 Eleven" gewechselt werden. In eine Supermarkt-Kette, die wohl damit rechnet, dass viele Touristen bei ihr einkaufen.

Jede Woche gehen wir 1x schick essen.
In Thailand fällt uns das
wegen der Preise besonders leicht.
Etwas ganz besonderes und einmaliges bisher auf unserem Trip ist die Möglichkeit, die wir mit unserem monatlichen Budget haben. Alles ist so unglaublich preiswert und somit finanzierbar für uns. Unser schönes Bed & Breakfast für nur 20 EUR die Nacht zum Beispiel. In USA sollten wir für eine solche Hütte über 100 EUR zahlen. 

Richy beim Vertilgen eines Bananen-
pfannkuchens. Gibt´s auch zu seiner großen
Freude mit Nutella. Was ganz seltenes
in Thailand.
Weiter geht´s mit den Lebensmitteln. Sofern wir keine westlichen Produkte wie Käse und Brot kaufen möchten, die unbezahlbar sind, schmeißen sie uns das Essen nur so hinterher. Ein lecker Nudelgericht für 1 EUR, ein Bananenpfannkuchen als Nachspeise für 40 Cent, eine große Flasche Wasser auch für 40 Cent. Letztens haben wir auf dem Sonntagsmarkt lecker für 50 Cent gegessen! Das muss man sich mal vorstellen. Ich hatte allerdings so ein schlechtes Gewissen, dass ich der Köchin ein ordentliches Trinkgeld gegeben habe. Ich weiß auch, dass das an Straßenständen nicht üblich ist, aber ihr überraschtes Lächeln war´s wert.



Das Essen

An den besagten Straßenständen findest du neben Nudeln noch vieles andere. Von gedünsteter, karamelisierter, in Bananenblatt eingewickelter Banane, über frittierte Hühnerfüße bis hin zu so scharf gewürztem Fisch, dass Du sterben möchtest. Im Süden Thailands muss man deswegen extrem auf der Hut sein. Nehmt Euch in Acht vor Aussagen wie "little bit spicy". Wenn ihr empfindlich seid, immer "not spicy" bestellen. Ganz wichtig. Selbst dann kommt es noch scharf, aber angenehm. Im Norden ist die Würzung wieder entspannter, vor allem dort wo es Touristen gibt. Die Thais wissen, dass wir nicht so viel aushalten wie sie. 

Einer der Straßenstände. Nicht im Bild sind die
Campingtische, an denen du isst.
 
Die einzige Schlangen, die ich in den neun
Monaten gesehen habe. Sie werden im
"Kobra-Whisky" in Laos verkauft.
Ansonsten gibt es hier ganz viel Reis, Hühnchen, Schwein und Gemüse. Nudelsuppen mit Zitronengras und Kokosmilch. Meine Leibspeisen sind das populäre Phad Thai und einfach simple gebratene breite Glasnudeln mit Gemüse und Tofu. Beides außergewöhnlich lecker. Ich hatte vor Ankunft in Thailand ziemliche Angst vor wilden Gerichten mit Schlangen- oder Affen, aber davon fehlt jede Spur. Ich denke, wer das sucht fährt besser nach China. Apropos Schlangen, Spinnen und anderes Getier: Alle meine Ängste waren unbegründet, ich habe in den vielen Wochen hier in Asien bisher nichts davon gesehen. Nur Kakerlaken. Die allerdings in rauen Mengen und in Handteller-Größe.



Auch diese kleinen Bananen
kriegst du überall. 
Ein Paradies für Richy und mich wurde Thailand sehr schnell aufgrund der extrem leckeren Früchte. Endlich. Ich hatte schon in Südamerika mit ganz exotischen Obstsorten gerechnet. Aber Fehlanzeige. Erst hier gibt es Obstsorten wie Papaya in mehreren Farben, Mango, Drachenfrucht in weiß und pink und die Passionsfrucht. Und alle so wohlschmeckend wie ich es in Deutschland noch nie erlebt habe. Meine absolute Lieblingsfrucht ist aber die Mangostin. Genannt wird sie auch die "Königin der Früchte". Aus gutem Grund. Sie sieht anmutig aus, verbirgt im inneren nur einen kleinen ausgewählten Teil Fruchtfleisch und das zergeht auf der Zunge wie Honig. Hm, mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Leider ist sie nicht so häufig anzutreffen wie die oben erwähnten Früchte oder auch Apfel, Ananas und Banane. Die gibts natürlich auch, in jedem Restaurant in Form von Obstsalaten. Für meistens 1,50 EUR. Traumhaft.


Die Hygiene

Ich vermisse deutsche Toiletten. Und wie! Als Frau hat mans nicht leicht auf den asiatischen "Örtchen". OK, es gibt keine dreckigen Löcher im Boden wie ich das von Indien schon gehört habe, aber an Hinsetzen ist wirklich überhaupt nicht zu denken. 

Auf dem Land findest Du meistens eine Art Keramiktoilettenschüssel über dem Boden, die mit zwei Tritt-Stellen versehen ist. Das heißt du hängst halb hockend über diesem "schöneren" Loch. Toilettenspülungen gibts meistens in der Stadt, aber nicht immer. Oft musst du mit einer 100 Jahre alten, augenscheinlich verkeimten Plastikschüssel mit Henkel Wasser aus einem Eimer oder einem gefliesten Becken nachschütten. Quasi als Ersatz für die Spülung. Das schlimmste sind aber nicht die Toiletten an sich oder die Tatsache, dass das Toilettenpapier nicht in die Schüssel geworfen werden darf. Nein, mir grauts eher vor den Räumen in denen sie sich befinden. Scheinbar pflegt man sein Restaurant zumindest so, dass die Touris sich wohl fühlen, aber bei der Toilette hörts auf. Da krabbeln dicke und dünne Ameisen in Massen rum, da schimmelts, da stinkts, dass sich die Balken biegen und den verdreckten Wasserhahn will ich wirklich ganz ganz selten anfassen. Die schlimmsten Toiletten auf unserer Reise sind mir in einem von Chiang Mais Box-Stadien begegnet. Ich hätte meine Blase lieber ausgepumpt als irgend etwas zu berühren. Aber was willst du machen? Ich hatte keine Wahl. Aber trotz solcher Erlebnisse härte ich komischerweise nicht ab. Wenn ich eine europäisch-anmutende Toilette finde, die auch noch sauber ist, bin ich der glücklichste Mensch der Welt. 

Die Küchen der Restaurants schauen übrigens auch nicht viel anders aus. Auch hier gilt: vorne hui hinten pfui. Die Thais nehmen es einfach nicht so genau mit der Sauberkeit. Sie holen Dir die Eiswürfel aus einer Kühlbox mit bloßen Händen heraus, mit denen sie vorher Geldscheine entgegen genommen haben und wer weiß sonst noch alles gemacht haben. Auf den Märkten liegt das Fleisch stundenlang auf den Ständen. Und wenn das Kühleis geschmolzen ist, mei, dann ist das eben so. Genau das gleiche mit den fertigen Nudel-Gerichten und Eiern, die angeboten werden. Da wird nichts gekühlt. Das liegt einfach da und wartet auf einen Abnehmer. Eigentlich ein Wunder, dass unsere Mägen das aushalten. Wir haben komischerweise überhaupt keine Probleme mit Durchfall oder so. Ich glaube unsere Darmfunktion hat sich seit Südamerika an so einiges gewohnt.


Die Vereinigung von Arbeit und Privatleben

Richys Lieblings-Thema in Thailand. Er ist immer wieder fasziniert davon wie die Thais Privates und Berufliches vereinen. Hier gibt es wirklich keinerlei Trennung. Wie letztens. Ich schlendere mit unserer Dreck-Wäsche zum Schönheitssalon um die Ecke, der anbietet sie für 25 Baht pro Kilogramm zu waschen. Rund 60 Cent. Da lohnt sich selbst für uns die Handwäsche nicht mehr. Ich stehe also vor der geöffneten Tür und sehe eine junge Mutter und ihr Baby. Beide sitzen mitten im Laden, in dem Haare und Fingernägel geschnitten werden, auf dem Boden und spielen auf einer Decke. Die junge Mutter, wohl Eigentümerin des Ladens, spricht mich gleich an wie sie mir helfen könne während sie ihr Baby im Arm hat und es knuddelt. Es existiert einfach kein Wohn- oder Kinderzimmer. Die Familie lebt dort wo sie arbeitet. Die Kinder rennen ganz selbstverständlich durch die Massagesalone, Minimärkte und Restaurants. 

Eines abends in einem "Fast-Restaurant".
Straßenstand mit hübschen Holztischen. Bei
vielen Ständen hilft die ganze Familie mit.
Mit auf dem Bild: Sumi, Mitstreiterin aus
Richys Malkurs.
Ich habe in deutschen Restaurants ein laut lachendes und herum rennendes Kind oft total störend empfunden. So ändert sich die Wahrnehmung. Hier ist es mir mittlerweile vertraut. Ich finde es absolut normal, menschlich und bezaubernd. Ein Kinderlachen kann doch nicht störend sein, oder?

Ich in der Laser-Klinik vor meiner Behandlung.

... es gäbe noch 1000 Dinge über Thailand zu sagen. Wie leicht es ist sich einer kleinen Schönheits-OP in einer der vielen und günstigen Laser-Kliniken in Bangkok zu unterziehen, mit wie wenig Gehalt die Thais auskommen müssen und wie wunderschön es ist ein Lächeln zu geben und eins zurück zu bekommen. Aber im nächsten Blog ist Richy dran und  berichtet wie er Thailand kennen gelernt hat. 

Auf ein Wiedersehen in Deutschland freut sich schon jetzt
Eure Doreen

Dienstag, 20. September 2011

Typisch Thailand - Band 2



So wundervoll Thailand auch sein mag. Viele Dinge machen uns das Leben schwer…

Die Nebensaison

Als Richy und ich Freunden und Bekannten von unserem Vorhaben berichteten eine etwas längere Zeit in Thailand zu verbringen, war das erste was wir hörten: "Wow, ihr werdet es dort mögen, so viele tolle Strände und supergünstige Strandhütten. Ein Paradies." Das mit den Stränden stimmt. Davon konnten wir uns auf der Insel "Ko Lanta" überzeugen. Wo Du nur hinschaust exotische und kilometerlange weiße Sandstrände. Sie begleiten Dich die komplette Zeit während Du die Insel mit dem Roller erkundest. Einer schöner wie der andere. 

Ein einsamer sauberer Strand auf Ko Lanta.
Sorry, dreckige haben wir nicht fotografiert.
Aber leider waren wohl alle unsere Freunde in der Hochsaison dort. Das Paradies zeigt sich in der Nebensaison anders. Die hoteleigenen Strände werden nicht oder nur selten gereinigt, sodass du oft zwischen Plastik, Schuhen, Glasflaschen, Baumstämmen und  Bootsteilen balancieren musst. Außerdem haben wir gelernt, dass viele Hotel- und Bungalow-Anlagen total verwaist sind. Dann sitzt du also in deiner leicht feuchten (Regenzeit!) Schnäppchen-Hütte für sagen wir mal 10 Euro die Nacht. Völlig ab vom Schuss, ohne Nachbarn mit denen du mal ein Wort wechseln könntest. An einem Strand, der verdreckt ist und keinen Schattenplatz bietet, da die Hotels in der Nebensaison keine Liegen und Schirme bereit stellen. Und wo es kaum Flächen unter den schattenspendenden Palmen gibt. Das ist jetzt vielleicht etwas drastisch formuliert, aber im Kern stimmt´s: Im Zweifel würden wir die thailändischen Inseln eher in der Hauptsaison von Oktober bis Februar erneut besuchen. Dann fahren die Fähren häufiger von Trauminsel zu Trauminsel, und auch der Monsun ist vergessen. Wir haben uns die Zeit übrigens trotzdem gut vertrieben. Haben uns einen Roller geliehen, etwas abseits der Ortszentren gelegene Gebiete anvisiert und dort trotz Nebensaison blütenreine Plantsch-Strände gefunden. Geht doch. Man muss halt suchen.       


Die Mücken

Ein Thema ganz für mich allein. Schnief. Richy wird von den Mücken überhaupt nicht beachtet. Ich sitze hier in Chiang Mai nur fünf Minuten am Frühstückstisch und bin schon wieder stolze Besitzerin von vier neuen Stichen. Aber keine Stiche wie daheim. Wenn ich hier gebissen werde, habe ich ein bis zwei Zentimeter große Flächen, die sich bis zu einen Monat bemerkbar machen. Auch wenn ich nicht kratze. 

In Khao Lak und Ko Lanta war es aber noch extremer. Ich war ständig auf der Jagd. Überall schwirrten diese Viecher um mich rum. Wenn Richy und ich stets die Türen geschlossen hielten, blieben wir von ihnen weitgehendst verschont. Ein Moskitonetz muss also nicht zwingend ins Asien-Gepäck. Aber vielleicht ein Ventilator. Wir stellen in letzter Zeit fest, dass die Mücken vor dem starken Wind des Ventis Angst haben und mich in Ruhe lassen. Ein Traum.


Die Mücken mögen nicht nur mich. Auch die unzähligen Sorten Hibisken.
Hier ein pinkes Prachtexemplar.
In der freien Natur allerdings haben auch wir selten einen Ventilator dabei. Daher immer in Bewegung bleiben. Wehe du bleibst stehen. Oder musst in der Wildnis einem Bedürfnis nachgehen. Du bereust es danach. Wie ich. Mir klebten nach einem kurzen Stop hinterm Gebüsch rund 15 Mücken an meinen Unterschenkeln und etliche weitere an meinem Hinterteil. Aua, mein Po tut heute noch weh, wenn ich daran denke.

Ich habe süßes Blut, hat meine Mami immer gesagt. Das lockt die Mücken an. 


Die Gaunereien

Währet ihr auch so frustriert wie ich, wenn Ihr stets das 4- oder 5-fache des normalen Preises bezahlen solltet? Nur weil ihr Ausländer seid? Bin ich aufgrund meiner Herkunft gleich ein Goldesel? Richy erfährt in einem Gespräch, dass wir Farangs tatsächlilch für unendlich reich gehalten werden. In den Augen vieler Thais haben wir ohne Limit Geld zur Verfügung. Wer den Film oder das Buch "Die weiße Massai" kennt, versteht noch besser was ich meine…wir gehen in ihren Augen einfach zur Bank unseres Vertrauens und können zu jedem Zeitpunkt und in jeder Höhe Geld abheben. Dann geben wir es liebendgerne für überteuerte Taxis aus und holen uns einfach neues Geld. Alles kein Problem. 


Die erwähnte Markthalle und ich.
Die ein oder zwei Ratten dort, haben uns
nicht abgeschreckt immer wieder
hin zu gehen. Top Essen und nette Leute! 
Es ist ja nicht so, dass ich die Thais nicht verstehen kann. Vielen Touris ist es egal wieviel Geld sie für die Taxis oder Tuk-tuks ausgeben. Sie beschäftigen sich nicht einmal damit, welcher Preis angemessen wäre. Ich würde mich in meinem normalen Jahresurlaub vermutlich genauso verhalten. Aber auf so einer langen Reise wie wir sie machen, müssen wir halt schauen wie wir unsere hart-ersparten Kröten unters Volk bringen. Und deshalb fällt es mir schwer sogar auch beim Essen drauf zu zahlen. Ein kleiner Aufschlag, das könnte ich gut verstehen, aber irgendwo ist halt mal eine Grenze erreicht, die übrigens nur in den Touristenzonen überstrapaziert wird. In den letzten Tagen in Bangkok haben wir eine stink normale Markthalle entdeckt, in der wir zu hiesigen Preisen einkaufen und essen konnten. Das tat richtig gut. Man muss einfach nur wissen wo.



Der Elektronik-Tempel. Ein Paradies für Männer!
Von den anderen Gaunern haben wir bereits berichtet. Menschen sprechen uns unverhofft auf offener Straße an und erzählen uns die Story vom Pferd. Genau das passierte uns an einem Tag in Bangkok. Ein wirklich sympathischer Typ Anfang 20 spricht uns um 14:50 Uhr auf einem Fußgängerweg an, er arbeite angeblich bei der nächst gelegenen Touristeninformation. In meinem Kopf regt sich gleich Misstrauen. Welcher Mitarbeiter einer solchen Stelle spaziert denn auf offener Straße herum und spricht Touristen an? Na gut, egal, was hat er noch zu berichten. Er möchte von uns wissen was wir gerade vorhaben und evtl. hätte er einige gute Tipps für uns. Wir teilen ihm mit, dass unser nächstes Ziel ein Elektronik-Einkaufszentrum ist. Er zeigt sich sehr interessiert und teilt uns überzeugend mit, dass das heute nicht mehr möglich wäre, da aufgrund des buddhistischen Feiertags das Männer-Einkaufsparadies von 15 - 18 Uhr geschlossen wäre. Genau jetzt schließt zufällig unser ansgesteuerter Shopping-Tempel? Die Zweifel werden größer. Ich wende meinen Kopf bereits ab. Richy ist noch höflich und hört dem Jüngling weiter zu, der inzwischen eine nette Tuk-Tuk-Fahrt mit anschließender Bootstour vorschlägt, um die drei Stunden zu überbrücken, bis unser eigentliches Ziel wieder die Pforten öffnet. Natürlich sollten wir sofort aufbrechen. Später wäre alles nicht mehr schön und geschlossen und überhaupt. Richy erwähnt, dass wir erst einmal einen Kaffee trinken möchten was unserem Berater gar nicht gefällt. Er versucht uns, immernoch freundlich und lächelnd - das muss man ihm lassen - zum sofortigen Aufbruch zu animieren. Ein Hin- und Herwerfen von immer den gleichen Sätzen beginnt. Richy: Wir wollen erst einen Kaffee trinken gehen. Berater: Nein, dazu habt Ihr später noch genug Zeit, die Bootsanlegestelle schließt um halb vier. So verbringen wir noch ein paar Minuten, bis Richy und ich uns per Augenkontakt zum Aufbruch verabreden. Bloß weg hier, aber schnell. 


Genau vor so einem Fall hat uns der Reisführer schon gewarnt. Das muss man dem Lonely-Planet lassen. Auch wenn er für Südost-Asien keine Meisterleistungen vollbringt. Für all diese Gaunereien und überhöhten Tuk-tuk-Preise in Bangkok und Drückerbanden in Ko Lanta, denen wir glimpflich entkommen sind, hat er uns sensibilisiert. Danke! Übrigens standen die Türen von Richys Technik-Paradies natürlich weit offen!

Die Verhandlungen

Der nette Herr hat uns für den Maiskolben den
regulären Preis abgenommen. Danke!
Puh, manchmal kosten mich diese Verhandlungen ganz schöne Nerven. Bei allem müssen wir feilschen. Nein, nicht bei allem. Alles was nicht mit einem eindeutigen Preis gekennzeichnet ist. So steht es im Reiseführer und so erfahren wir es auch. Das heißt Du verhandelst beim Hotelpreis, sogar ob Frühstück für Dich dabei ist oder nicht, an den Essensständen auf der Straße. Du verhandelst bei Taxi- und Tuk-tuk-Fahrten. Das ist in Bangkok besonders knifflig. Du kannst natürlich runter handeln, aber vergiss nie zu sagen "But, without a stop.", "Aber bitte ohne Halt". Dann verdunkeln sich die Mienen der Fahrer schlagartig. Sie wollen dir ein paar Baht erlassen, in der Hoffnung, dass sie dich zu irgend einem Laden hinfahren können, in dem wir reiche Touristen etwas kaufen sollen. Eine "Promotion" wird das oft genannt. Manche Taxi-Fahrer sind aber auch so nett und sagen gleich "OK, 40 Baht and one stop". Bloß nicht drauf eingehen! 





Hier kann gefeilscht werden bis der Arzt kommt. Auf der Mutter aller Märkte. Dem unglaublich riesigen Chatuchak-Markt in Bangkok.






Ich glaube die Märkte als Verhandlungsort muss ich nicht besonders hervorheben. Ich habe gehört man könnte hier mindestens 25 % des anfangs genannten Preises runterhandeln. Es geht aber sicher mehr. Ich überlege mir vorher immer einen Preis für den ich das Produkt kaufen würde und wenn der Preis unter dem liegt was der Händler verlangt, gehe ich weiter. Wenn nicht, ist alles prima und ich schlage zu.

Beim Gemüse wird nicht gehandelt. Da stehen zumindest für uns
die Preise fest. Ein Markt auf Ko Lanta.
Das Betteln

Unser Ausflug zu einem (modernen) Bergvolk
in der Chiang Mai-Provinz: dieses Mädchen
ist durch ihre Aufgabe schon ziemlich
gerissen und wahnsinnig hartnäckig geworden.
Selbst gemachte Armbänder hatte sie im Angebot.
 
Mir wurde zum Schluss in BKK, wie Bangkok oft abgekürzt wird, manchmal etwas komisch, wenn wir eine Straße überqueren mussten. Das tut man oft mit Hilfe von Brücken, die über die Hauptadern der Stadt gebaut wurden. Dort oben sitzen viele von ihnen. Viele der in Armut lebenden Menschen finden auf den Brücken einen guten Raum, um dich um Geld zu bitten. Du kannst auf so einer Brücke nicht ausweichen. Du musst sie anschauen und automatisch krampft sich dein Herz zusammen. Ein kleines Mädchen lief Richy letztens mit ihrem Sammel-Becher bis zum Ende einer Brücke nach. Ich glaube sie mochte ihn und hat sich von seinem liebevollen Gesicht etwas versprochen. Wie übrigens auch etliche der Kinder, die von ihren Eltern vorgeschickt werden, um Armbänder, Ketten und ähnliches zu verkaufen. An Richy hängen sie sich gerne ran. Ich glaube er ist einer der wenigen Touristen, der den Kleinen ein nettes Lächeln und Aufmerksamkeit schenkt. Sie spüren, dass er sie versteht und nicht als lästig betrachtet. Ich bin da zurückhaltender, aber im Laufe unserer Reise auch schon viel offener geworden. 


Auch offener gegenüber der hübschen Kleinen auf der Brücke. Als Richy für sie eine unserer Mangostin-Früchte "opfert" strahlt sie bis über beide Ohren und macht mich total happy. Ein schönes Gefühl ist das statt Geld Lebensmittel zu verschenken. 



Mehr über die Lebensmittel hier erzähle ich Euch im nächsten Band "Typisch Thailand - Alltäglichkeiten".


Tschüssi Eure Doreen 

Donnerstag, 15. September 2011

Typisch Thailand - Band 1




Nun sind wir seit genau 55 Tagen in Thailand. Wer hätte gedacht, dass ich es hier so lange aushalten könnte. Zu dreckig, zu arm und zu kompliziert habe ich mir das Leben im Land des Lächelns vorgestellt. Tatsächlich stellt es sich komplett anders da. Klar, es gibt diese Momente, wo du nur auf Armut, Müll und unorganisierte Abläufe triffst. Aber du kannst Dich als "Westerner" hier trotzdem wie zu Hause fühlen. Wie wir zum Beispiel, im Bed-and-Breakfast-Hotel "Charcoa House" in Chiang Mai. So eine heimelige, durchdachte und saubere Unterkunft hatte ich wirklich nicht erwartet. Aber Thailand scheint das perfekte Land zu sein, jeder kann hier finden was er sucht. Das Paradies, Exotik, unbekannte Kulturen. Ein Leben ohne Luxus und Hektik, dafür mit Entspannung, Meditation. Manche suchen hier den Partner für´s Leben, und finden ein zu Hause. Halt in einer Umgebung, wo vieles anders ist als daheim. Da wäre zum Beispiel... 


Der Buddha

Buddhas fahren auch Auto ;o)
Der Tempel Phan Ohn
(Kurzform) in Chiang Mai. Ein
lustiges Video dazu findet ihr hier.
Er ist allgegenwärtig. In jedem Shop, in jeder Stadt, vor jeder großen Firma. Überall sehe ich ihn. In Gold gefasst und umgeben von exotischen Schreinen oder beeindruckenden buddhistischen Tempeln. Es soll in Bangkok mal eine Firma gegeben haben, die vor ihrem gigantischen Neubau keinen Schrein errichtet hat. Sie musste nachrüsten. Ohne geht es einfach nicht. Immerhin sind 94 % der Bevölkerung Buddhisten und 5 % Muslime. Katholiken? Ach ja, Katholiken... 




Der Wai

Der Wai begegnete Richy und mir in Khao Lak das erste Mal. Die Mitarbeiter unseres Hotels begrüßten uns damit, also mit vor dem Körper gefalteten Händen. Dazu verbeugen sich die Thais leicht. Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, wenn dir die Mitarbeiter eines Hotels so respektvoll gegenüber treten. Wenn auch etwas beschämend. Ich bin ja schließlich kein Politiker oder so. Nein, das hat damit nichts zu tun. So begrüßt wird einfach jeder. Bei Polizisten oder Politikern würden die Hände aber noch etwas höher gehalten. Das zeigt den immensen Grad an Respekt vor seiner Autorität. Autorität und Hierarchie. Das wird in Thailand noch ganz groß geschrieben.

Übrigens zwinkert dir sogar Ronald Mc Donald in Wai-Stellung zu, wenn du einmal Urlaub von Reis und Co. brauchst. Solche Konsequenz verdient das Prädikat "super cool". 

Mein Ronald. Geil, oder?


Das Gesicht wahren

Wenn ich wählen dürfte, dies wäre mein Lieblings-Thailand-Thema. 

Es ist so unglaublich interessant zu ergrübeln warum und wieso sich Thailänder in meinen Augen oft so seltsam verhalten. Ein kleines Beispiel: Vor gut einem Monat wollte ich in Khao Lak von einer Hotel-Mitarbeiterin wissen, ob sie mir bei der Organisation eines Minibusses nach Ko Lanta behilflich sein könnte. Irgendeines meiner englischen Worte hatte erreichte sie aber scheinbar nicht. Ich bekam keine Antwort, keine Gegenfrage, nix. Nur ein Lächeln. Bis über beide Ohren hat sie gelächelt und mir anerkennend zugenickt. Ich verstand die Welt nicht mehr. 

Traditionelle Tänzerinnen. Sie tanzen erst,
nachdem man sich mit ein paar Münzen für etwas bei Buddha bedankt hat.
Nach diversen Büchern und anhand einiger Gespräche habe ich es endlich begriffen. Die Thais sind ein sehr stolzes Volk. Ein traditioneller Thai würde vor Fremden niemals zugeben etwas nicht zu wissen, nicht zu verstehen oder einen Service nicht anzubieten. Das Problem wird weggelächelt oder ignoriert. Was auch unser Besuch in einem Apple-Shop in Bangkok zeigte. Da die Tastatur von Richys geliebtem Mac etwas rumspinnt befragte er einen Mitarbeiter bezüglich des Preises einer neuen deutschen Tastatur. Der Mitarbeiter entschuldigte sich mit einem Kopfnicken, ohne ein Wort zu sagen, und verschwand in einem Kämmerchen. Wir dachten er wolle an einem anderen PC oder in einer Liste den Preis nachschauen. Nach zehn Minuten war er immernoch nicht wieder gesehen. Für mich war die Sache eindeutig. Er hatte keine positive Antwort für uns und wollte sich nicht blamieren. So ging er einfach dem Problem aus dem Weg. Was in Deutschland unvorstellbar wäre, begegnet dir hier an jeder Ecke. 


Der Respekt des Alters

Diese Herren müssen noch selber ran. 
Ein ganz normales Stadtbild...um halb 1 in Thailand.
Anders als bei uns, ist es für Thais ganz selbstverständlich sich um ihre Eltern zu kümmern, sobald sie körperlich dazu in der Lage sind. Finanziell sowie auch menschlich. Die Eltern ziehen sich ab diesem Zeitpunkt zurück, sind nicht mehr für die Versorgung der Familie zuständig. Nun müssen die "Kleinen" ran und den Reis verdienen. Genau das konnten wir in unserem Hotel in Ko Lanta live miterleben. Tam - unser Gastwirt, geschätzte 25 Jahre, schmeißt den Laden. Sein Vater relaxt größtenteils, sitzt entweder vor dem Fernseher, inspiziert die neue Baustelle oder wird von uns beim Quatschen mit Freunden gesehen. Und das, obwohl er noch gar nicht sehr alt ist. Ich schätze um die 50. Auch bei vielen kleinen Supermärkten beobachten wir dieses Phänomen immer wieder. Die jungen putzen, kassieren und so weiter und die Alten sitzen meist gemütlich auf einer Bank. Auf die Idee seine Eltern in ein Altenheim zu stecken kommt hier niemand. Mir ist bisher auch nur eine Altersresidenz begegnet und zwar für Ausländer.




Die Königsfamilie

Kerstin, unsere Gewinnerin der Frage warum es den Thais verboten ist auf ihr Geld zu trampeln, hatte völlig recht. Es liegt an dem Abbild des Königs. Du findest es auf allen Münzen und Geldscheinen. Herzlichen Glückwunsch, der "Kalte Hund" ist Dir sicher ;o)

Gerahmt wird er von der
buddhistischen gelben
und der thailändischen Flagge
  
Wie man an dieser Tatsache erkennt, wird die Königsfamilie in Thailand extrem verehrt. Ich mag solche Dinge ja. Die royale Traumhochzeit von Katie und Willy und dass Victoria von Schweden einen Thronfolger erwartet. Ist ja alles irre romantisch. Hier ist es jedoch nicht wie in Schweden & Co. Ich selbst registriere die Königsfamilie eigentlich nur, weil an jeder Ecke riesige Poster in Schrein-Art postiert sind. Sie zeigen den König und oder die Königin in meist jungen Jahren. König Bhumibol Adulyadej regiert nun aber schon seid 1946. Über 60 Jahre also und ist meist als knackiger Mid-Vierziger zu sehen. Ist es für das Image der Königsfamilie nicht zulässig seine Altersspuren zu zeigen? 

Es soll auch einen Kronprinz, namens Maha Vajiralongkorn, geben, von dem wir aber bisher noch weniger gesehen haben. Gehört haben wir nur, dass sein Privatjet noch bis Ende September am Münchener Flughafen stehen wird. Thailand schuldet der Baufirma Walter Bau noch ein paar Milliönchen für eine Autobahn, die vor 20 Jahren bei Bangkok gebaut wurde. Hier in Thailand scheint der Grund für die Zwangsparkung des Prinzen- Flugzeugs übrigens niemanden wirklich bewusst zu sein. Nur dass die Deutschen den Flieger einfach einbehalten, wird in den Medien verbreitet. Naja, bis jetzt hat uns deshalb trotzdem noch niemand mit Stinkfrüchten beworfen.




Die Nationalhymne

Ein Erlebnis der besonderen Art. 

Stell dir vor. Du schlenderst über einen wunderschönen Sonntagsmarkt. Überall die lieblichsten Dinge. Bezaubernder Schmuck, herrschaftliche Kleidung und das süßeste Essen. Auf einmal eine Durchsage auf Thai. Natürlich verstehst du nix. Doch plötzlich ertönt eine Musik und alle bleiben wie angewurzelt stehen. Du denkst dir nur "Huch, was ist denn hier los?" Bleibst aber auch mal stehen, machen ja alle so. Nach zwei Minuten und dem Ende der Musik läuft das Leben ganz normal weiter. 

Grund des plötzlichen Stillstands war die königlich thailändische Nationalhymne namens Phleng Chat. Sie wird täglich um 8 und um 18 Uhr im Radio, im Fernsehen und auf öffentlichen Plätzen gespielt. Laut Gesetz könntest du dir sogar eine Geldstrafe einfangen, das Weiterlaufen während der Hymne wird als Ordnungswidrigkeit geahndet. Wenn gerade kein Polizist zugegen ist, erntest du aber zumindest ernste Blicke von Einheimischen. Wie letzten Sonntag, als eine chinesische Touristin einen Marktstand weiter nach einem passenden Souvenir durchwühlt hat. 


Die Schule

Auch in Thailands Schulen steht der Respekt und die Autorität an erster Stelle. Das zeigt sich in den Unterrichtsmethoden der öffentlichen Schulen - hier ist nur Frontalunterricht und Auswendiglernen angesagt - aber auch in den Schuluniformen. Es gibt unzählige davon, edel, abgetragen, blau, rot oder sportlich. Noch dazu kommt, dass jedes Mädchen, das die Grundschule besucht die gleiche Frisur, einen sogenannten Bob, tragen muss. Das heißt alle kleinen Mädchen tragen schwarze bis unters Ohr geschnittene Haare. Das sieht echt witzig aus.


Eine Pfadfinder-Uniform. Das Pfadfindertum
ist in Thailand noch ziemlich populär. Einmal
in der Woche ist es vorgeschrieben diese
Uniform zu tragen.
Die Jungs als Pfadfinder "verkleidet"

Eine andere Schuluniform. Sorry, die Qualität
der Bilder ist nicht optimal, aber ich
wollte nicht voll auf die Jungs und Mädls
drauf halten.

















Im nächsten Teil: Dinge in Thailand, die uns den Aufenthalt oftmals erschweren.

Tschüssi
Eure Doreen