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Schön: Das Chi-Lin-Kloster mit den angrenzenden
Lan-Nian-Gärten im chinesischen Stil. |
Nicht von dieser Welt. So wirkt Hong Kong auf mich, beim nächtlichen Lande-Anflug vor rund zwei Wochen. Ganz anders als andere Millionen-Metropolen, die ich während unserer Reise aus der Luft zu sehen bekommen habe. Wir schreiben den 5. Juli, es ist 23:50 Uhr. Unser Airbus A330 der Cathay Pacific - tolles Flugerlebnis übrigens, mit lecker Essen und bestem Bordentertainment der Welt! - schwebt seit fünf Minuten an einer Skyline vorbei, wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe.
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Scheusslich: unweit jedes
grünen Fleck wuchern
Hochhäuser. |
Hong Kongs Struktur unterscheidet sich deutlich vom klassischen Schema mit Stadtkern und Wohnvierteln drumrum. Wenn ich heute, zwei Wochen nachdem wir angekommen sind, so darüber nachdenke: dann erinnert mich Hong Kong eher an… hm… ja, doch, an ein Geschwür. Ein Geschwür aus Beton und Asphalt, das aus wunderschöner Natur heraus wuchert. Hong Kong liegt an der südchinesischen See, und verteilt sich auf mehrere Inseln, die über Brücken und Tunnel und Fähren miteinander verbunden sind. Große Teile von Hong Kong machen einen unberührten Eindruck. Sanft wogende Kuschelhügel erheben sich aus dem Meer, und tragen saftig grün leuchtende Regenwald-Vegetation auf drei- bis fünfhundert Meter Höhe. Üppige Schlinggewächse, hohe Gräser und ausladende Farne wie aus dem Dschungel-Bilderbuch.
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Schön: Die Skyline,
vom Hafen aus
betrachtet. |
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Scheußlich: So sehen die meisten
Wohnhäuser aus. |
Aber wo immer es Boden und Statik zulassen, vor allem in den größeren Buchten, wuchert grauer Beton aus dem Grün hervor. Dicht an dicht, schrauben sich hunderte Hochhäuser endlos in den Himmel. 30 bis 60 Stockwerke hohe Zweckbauten; ohne dass architektonische Details um Schönheit bemüht wären. Viele der Gebäude sehen erstaunlich schmal und zart aus, dünn wie ein Bleistift. Bei einem Spaziergang erwacht die Neugier in mir: wie mag wohl das Klingelschild an so einem Haus aussehen? Antwort: Es gibt keines. Stattdessen einen Empfang mit Rezeption. Eine Dame aus der Wohnanlage "Towers" erzählt mir, dass von den 59 Stockwerken in ihrem Haus 48 Stück bewohnt sind. Pro Stockwerk gibt es acht Wohnungen mit je sechs Bewohnern, das macht insgesamt 2300 Menschen - nur in diesem einen Haus. Von denen es Hunderte gibt. Im Großraum Hong Kong leben acht Millionen Menschen auf einer Fläche, die kaum größer ist als die des Großraum Berlin. Laut Wikipedia ist nur Monaco noch dichter besiedelt. Kein Wunder, erinnern mich die Gebäude an Hühnerfarmen. Auf engstem Raum leben hier die Bauernopfer des asiatischen Wirtschaftswunders.
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Schön: unser Hotel "Harbour Plaza
Resort" etwas außerhalb. |
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Scheußlich: unser "Germany
Hostel" im Zentrum. |
In Hong Kong prallen Gegensätze aufeinander. Arm und reich, High- und Lowtech, Schutz der Umwelt und Wachstum der Wirtschaft. Auch Doreen und ich finden uns in einer Zwickmühle wieder, eine mit der wir uns seit Beginn unserer Weltreise immer wieder konfrontiert sehen: bestmöglicher Kompromiss aus verfügbaren Geldmitteln und Wohlfühlqualitäten der Unterkunft. Wir wollen mindestens zwei Wochen in Hong Kong verbringen, möchten die Stadt und ihre Menschen zumindest ansatzweise kennen lernen. Die Übernachtung in Hong Kong kommt aber laut expedia.de locker auf 100 bis 150 Euro in einer unteren Hotel-Kategorie. Das entspricht rund dem Dreifachen unseres Budgets. 40 Euro darf uns beide eine Übernachtung kosten, sonst kommen wir übers Jahr gerechnet nicht hin. Nach langem Suchen habe ich via expedia.de und Eigenrecherche etwas gefunden. Das "Harbour Plaza Resort" draußen in den New Territories. Zwar rund eine Stunde Bahnfahrt vom Zentrum entfernt, dafür werden bei einem Mindestaufenthalt von 14 Tagen aber nur 49 Euro pro Nacht fällig. Ein Schnäppchen für Hong Kong-Verhältnisse. Und eine einladende Bleibe noch dazu. Mit schöner Aussicht vom 26. Stockwerk, Kühlschrank, Mikrowelle, Herd, einer Sitzecke und allem was man sonst so braucht, um sich ein bisschen wie zu Hause zu fühlen. Es gibt ein Fitness-Studio, wo wir die in den USA antrainierten Pfunde wieder wegschwitzen. Und im Supermarkt nebenan das beste Sushi, das wir bisher in Asien genießen durften. Das preiswerteste noch dazu: Ein Euro Zwanzig für acht Maki-Rollen. Hong Kong muss nicht teuer sein.
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Herrlicher Segeltörn rund um
Lantau Island. Danke Tom! |
Doreen und ich, wir dürfen ganz unverhofft sogar zwei Tage lang richtigen Luxus genießen, als wir einen alten Geschäftsfreund von mir treffen. Tom ist vor zehn Jahren aus dem deutschsprachigen Raum nach Hong Kong ausgewandert und hat "Playasia" mit aufgebaut, einen sehr erfolgreichen Versandhandel für Videospiele. Ich hatte mit ihm vor etlichen Jahren häufiger Kontakt; jetzt wollte ich mit ihm einen Kaffee trinken gehen. Aber dass er Doreen und mich gleich zu einem Segeltörn einlädt; uns mit seiner Frau und seinem Sohn bekannt macht; und sogar auf seinem Hausboot übernachten lässt; das hätte ich niemals erwartet. Ganz lieben Gruß an alle!
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Wandertag: In Hong Kong lässt es sich gut marschieren.
Aber nach vier Stunden tropischer Juli-Hitze bist bedient! |
So schön das Luxusleben ist, wir wollen auch die andere Seite kennen lernen - möchten die letzten paar Tage vor unserem Weiterflug im Auge des Sturmes verbringen, nahe dem Zentrum von Hong Kong. Wir wählen den Bezirk Kowloon bzw. Stadtviertel Tsim Sha Tsui, und reservieren ein Zimmer im preiswerten Gästehaus "Germany Hostel" im Chungking-Mansion-Komplex in der Nathan Road. Eine Umgebung, wo Ridley Scott - würde er ein Remake von "Blade Runner" drehen - keinerlei Computertricks zur Portraitierung der unterkühlten Neo-Tech-Stimmung bräuchte. Ein Halbwelt, geprägt durch eine seltsame Mischung aus modernster Glas- und Leichtbau-Archtitektur und herunter gekommenem Hochhaus-Baracken. Straßen, grell und düster zugleich. Blinkende Neonschilder neben Werbevideos auf mächtigen LED-Bildschirmen. Lady Gaga aus unsichtbaren Lautsprechern. Marktschreier überall. Es echot asiatisch aus den Häuserschluchten. Pärchen lustwandeln. Betrunkene versinken in Hauseingängen. Afrikaner und Nepalesen und Chinesen sitzen in Grüppchen beieinander und hecken ihr nächstes Geschäft aus. Selbst in dieser Gegend sind die Chungking-Mansions ein Fall für sich. In dem verwinkelten und verranzten Riesen-Gebäude-Labyrinth kommen Kulturen aus aller Welt zusammen: Inder und Pakistani zwecks Geschäftemacherei. Dazwischen ein paar verunsicherte Touristen aus dem Westen, die das bunte Treiben begaffen.
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Szene aus der Nathan Road:
Ich wollte ihm keine Rolex abkaufen.
Aber der Händler hat schon ein neues
Opfer erspäht. |
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Kowloon am Abend: Schön
zum bummeln und shoppen. |
In den unteren Stockwerken drängen sich windige Kaufleute, viele starren mich mit nervösem Blick an. Vermutlich, weil sie keine Aufenthaltserlaubnis haben und / oder weil schäbige Markenprodukt-Kopien mittlerweile selbst in Hong Kong nur noch unter der Hand vertickt werden. Einige stellen sich mir in den Weg und rufen mir Worte zu: "Rolex!, "Copy Handbags!", "Haschisch!". Sie lassen nicht locker, stellen sich mir in den Weg, halten mir Flyer vor die Augen, betatschen mich - dass Straßenhändler irgendwo in der Welt aufdringlicher sein können als in Ägypten, hätte ich niemals für möglich gehalten. Aber die Hiesigen kennen offenbar keine Mindest-Wohlfühl-Distanz wie ich als Europäer. Sei´s drum. Die Typen komplett ignorieren, nichts sagen, bloß nicht gucken, dafür zuversichtlichen Schrittes vorwärts marschieren - die Taktik mag unhöflich sein, aber sie funktioniert. Doreen und ich, wir kämpfen uns zwischen abgerockten Verkaufsbuden und aufdringlichen Schleppern in die oberen Stockwerke vor. Dort drängeln sich jede Menge Hostels von zweifelhafter Qualität, 80 Stück laut Wikipedia. Unser Zimmer? Sieben Quadratmeter, Bad, Handdusche und fleckige Betten eingerechnet. Es ist 23 Uhr und ich betrinke mich mit 8,9-prozentigem Oettinger-Starkbier aus dem Supermarkt um die Ecke. Anders könnte ich vermutlich nicht einschlafen, so laut ist es. Finde das Flair interessant, bin aber froh, dass ich es hier nur zwei Übernachtungen lang aushalten muss. Habe mir erzählen lassen, dass sehr viele Hong-Kong-Chinesen so oder ähnlich ihr Leben leben. Wie sie das tun? Mehr darüber im nächsten Blog, der da heißt "Chinesen lächeln selten".
Mag Chinesen trotzdem,
Richard
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Schön: Das Chi-Lin-Kloster mit den angrenzenden
Lan-Nian-Gärten im chinesischen Stil. |
Nicht von dieser Welt. So wirkt Hong Kong auf mich, beim nächtlichen Lande-Anflug vor rund zwei Wochen. Ganz anders als andere Millionen-Metropolen, die ich während unserer Reise aus der Luft zu sehen bekommen habe. Wir schreiben den 5. Juli, es ist 23:50 Uhr. Unser Airbus A330 der Cathay Pacific - tolles Flugerlebnis übrigens, mit lecker Essen und bestem Bordentertainment der Welt! - schwebt seit fünf Minuten an einer Skyline vorbei, wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe.
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Scheusslich: unweit jedes
grünen Fleck wuchern
Hochhäuser. |
Hong Kongs Struktur unterscheidet sich deutlich vom klassischen Schema mit Stadtkern und Wohnvierteln drumrum. Wenn ich heute, zwei Wochen nachdem wir angekommen sind, so darüber nachdenke: dann erinnert mich Hong Kong eher an… hm… ja, doch, an ein Geschwür. Ein Geschwür aus Beton und Asphalt, das aus wunderschöner Natur heraus wuchert. Hong Kong liegt an der südchinesischen See, und verteilt sich auf mehrere Inseln, die über Brücken und Tunnel und Fähren miteinander verbunden sind. Große Teile von Hong Kong machen einen unberührten Eindruck. Sanft wogende Kuschelhügel erheben sich aus dem Meer, und tragen saftig grün leuchtende Regenwald-Vegetation auf drei- bis fünfhundert Meter Höhe. Üppige Schlinggewächse, hohe Gräser und ausladende Farne wie aus dem Dschungel-Bilderbuch.
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Schön: Die Skyline,
vom Hafen aus
betrachtet. |
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Scheußlich: So sehen die meisten
Wohnhäuser aus. |
Aber wo immer es Boden und Statik zulassen, vor allem in den größeren Buchten, wuchert grauer Beton aus dem Grün hervor. Dicht an dicht, schrauben sich hunderte Hochhäuser endlos in den Himmel. 30 bis 60 Stockwerke hohe Zweckbauten; ohne dass architektonische Details um Schönheit bemüht wären. Viele der Gebäude sehen erstaunlich schmal und zart aus, dünn wie ein Bleistift. Bei einem Spaziergang erwacht die Neugier in mir: wie mag wohl das Klingelschild an so einem Haus aussehen? Antwort: Es gibt keines. Stattdessen einen Empfang mit Rezeption. Eine Dame aus der Wohnanlage "Towers" erzählt mir, dass von den 59 Stockwerken in ihrem Haus 48 Stück bewohnt sind. Pro Stockwerk gibt es acht Wohnungen mit je sechs Bewohnern, das macht insgesamt 2300 Menschen - nur in diesem einen Haus. Von denen es Hunderte gibt. Im Großraum Hong Kong leben acht Millionen Menschen auf einer Fläche, die kaum größer ist als die des Großraum Berlin. Laut Wikipedia ist nur Monaco noch dichter besiedelt. Kein Wunder, erinnern mich die Gebäude an Hühnerfarmen. Auf engstem Raum leben hier die Bauernopfer des asiatischen Wirtschaftswunders.
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Schön: unser Hotel "Harbour Plaza
Resort" etwas außerhalb. |
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Scheußlich: unser "Germany
Hostel" im Zentrum. |
In Hong Kong prallen Gegensätze aufeinander. Arm und reich, High- und Lowtech, Schutz der Umwelt und Wachstum der Wirtschaft. Auch Doreen und ich finden uns in einer Zwickmühle wieder, eine mit der wir uns seit Beginn unserer Weltreise immer wieder konfrontiert sehen: bestmöglicher Kompromiss aus verfügbaren Geldmitteln und Wohlfühlqualitäten der Unterkunft. Wir wollen mindestens zwei Wochen in Hong Kong verbringen, möchten die Stadt und ihre Menschen zumindest ansatzweise kennen lernen. Die Übernachtung in Hong Kong kommt aber laut expedia.de locker auf 100 bis 150 Euro in einer unteren Hotel-Kategorie. Das entspricht rund dem Dreifachen unseres Budgets. 40 Euro darf uns beide eine Übernachtung kosten, sonst kommen wir übers Jahr gerechnet nicht hin. Nach langem Suchen habe ich via expedia.de und Eigenrecherche etwas gefunden. Das "Harbour Plaza Resort" draußen in den New Territories. Zwar rund eine Stunde Bahnfahrt vom Zentrum entfernt, dafür werden bei einem Mindestaufenthalt von 14 Tagen aber nur 49 Euro pro Nacht fällig. Ein Schnäppchen für Hong Kong-Verhältnisse. Und eine einladende Bleibe noch dazu. Mit schöner Aussicht vom 26. Stockwerk, Kühlschrank, Mikrowelle, Herd, einer Sitzecke und allem was man sonst so braucht, um sich ein bisschen wie zu Hause zu fühlen. Es gibt ein Fitness-Studio, wo wir die in den USA antrainierten Pfunde wieder wegschwitzen. Und im Supermarkt nebenan das beste Sushi, das wir bisher in Asien genießen durften. Das preiswerteste noch dazu: Ein Euro Zwanzig für acht Maki-Rollen. Hong Kong muss nicht teuer sein.
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Herrlicher Segeltörn rund um
Lantau Island. Danke Tom! |
Doreen und ich, wir dürfen ganz unverhofft sogar zwei Tage lang richtigen Luxus genießen, als wir einen alten Geschäftsfreund von mir treffen. Tom ist vor zehn Jahren aus dem deutschsprachigen Raum nach Hong Kong ausgewandert und hat "Playasia" mit aufgebaut, einen sehr erfolgreichen Versandhandel für Videospiele. Ich hatte mit ihm vor etlichen Jahren häufiger Kontakt; jetzt wollte ich mit ihm einen Kaffee trinken gehen. Aber dass er Doreen und mich gleich zu einem Segeltörn einlädt; uns mit seiner Frau und seinem Sohn bekannt macht; und sogar auf seinem Hausboot übernachten lässt; das hätte ich niemals erwartet. Ganz lieben Gruß an alle!
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Wandertag: In Hong Kong lässt es sich gut marschieren.
Aber nach vier Stunden tropischer Juli-Hitze bist bedient! |
So schön das Luxusleben ist, wir wollen auch die andere Seite kennen lernen - möchten die letzten paar Tage vor unserem Weiterflug im Auge des Sturmes verbringen, nahe dem Zentrum von Hong Kong. Wir wählen den Bezirk Kowloon bzw. Stadtviertel Tsim Sha Tsui, und reservieren ein Zimmer im preiswerten Gästehaus "Germany Hostel" im Chungking-Mansion-Komplex in der Nathan Road. Eine Umgebung, wo Ridley Scott - würde er ein Remake von "Blade Runner" drehen - keinerlei Computertricks zur Portraitierung der unterkühlten Neo-Tech-Stimmung bräuchte. Ein Halbwelt, geprägt durch eine seltsame Mischung aus modernster Glas- und Leichtbau-Archtitektur und herunter gekommenem Hochhaus-Baracken. Straßen, grell und düster zugleich. Blinkende Neonschilder neben Werbevideos auf mächtigen LED-Bildschirmen. Lady Gaga aus unsichtbaren Lautsprechern. Marktschreier überall. Es echot asiatisch aus den Häuserschluchten. Pärchen lustwandeln. Betrunkene versinken in Hauseingängen. Afrikaner und Nepalesen und Chinesen sitzen in Grüppchen beieinander und hecken ihr nächstes Geschäft aus. Selbst in dieser Gegend sind die Chungking-Mansions ein Fall für sich. In dem verwinkelten und verranzten Riesen-Gebäude-Labyrinth kommen Kulturen aus aller Welt zusammen: Inder und Pakistani zwecks Geschäftemacherei. Dazwischen ein paar verunsicherte Touristen aus dem Westen, die das bunte Treiben begaffen.
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Szene aus der Nathan Road:
Ich wollte ihm keine Rolex abkaufen.
Aber der Händler hat schon ein neues
Opfer erspäht. |
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Kowloon am Abend: Schön
zum bummeln und shoppen. |
In den unteren Stockwerken drängen sich windige Kaufleute, viele starren mich mit nervösem Blick an. Vermutlich, weil sie keine Aufenthaltserlaubnis haben und / oder weil schäbige Markenprodukt-Kopien mittlerweile selbst in Hong Kong nur noch unter der Hand vertickt werden. Einige stellen sich mir in den Weg und rufen mir Worte zu: "Rolex!, "Copy Handbags!", "Haschisch!". Sie lassen nicht locker, stellen sich mir in den Weg, halten mir Flyer vor die Augen, betatschen mich - dass Straßenhändler irgendwo in der Welt aufdringlicher sein können als in Ägypten, hätte ich niemals für möglich gehalten. Aber die Hiesigen kennen offenbar keine Mindest-Wohlfühl-Distanz wie ich als Europäer. Sei´s drum. Die Typen komplett ignorieren, nichts sagen, bloß nicht gucken, dafür zuversichtlichen Schrittes vorwärts marschieren - die Taktik mag unhöflich sein, aber sie funktioniert. Doreen und ich, wir kämpfen uns zwischen abgerockten Verkaufsbuden und aufdringlichen Schleppern in die oberen Stockwerke vor. Dort drängeln sich jede Menge Hostels von zweifelhafter Qualität, 80 Stück laut Wikipedia. Unser Zimmer? Sieben Quadratmeter, Bad, Handdusche und fleckige Betten eingerechnet. Es ist 23 Uhr und ich betrinke mich mit 8,9-prozentigem Oettinger-Starkbier aus dem Supermarkt um die Ecke. Anders könnte ich vermutlich nicht einschlafen, so laut ist es. Finde das Flair interessant, bin aber froh, dass ich es hier nur zwei Übernachtungen lang aushalten muss. Habe mir erzählen lassen, dass sehr viele Hong-Kong-Chinesen so oder ähnlich ihr Leben leben. Wie sie das tun? Mehr darüber im nächsten Blog, der da heißt "Chinesen lächeln selten".
Mag Chinesen trotzdem,
Richard
Hong Kong zwischen schön und scheußlich
Respekt! Dieses Hostel wär ja mal gar nix für mich. Die würde ich rückwärts wieder rauswandern... uahhhh...
AntwortenLöschenHingegen Euer Schnäppchen-Hotel und der unverhoffte Segeltörn sind ja der Knaller. Ich freu mich für Euch, dass Ihr das genießen durftet!
Bin schon gespannt auf Eure neue Geschichte aus dem Land des Lächelns... :-)
Hi Sabinchen!
AntwortenLöschenAm Anfang unserer Reise wären wir wohl auch sofort wieder rückwärts raus gewandert, aber mittlerweile rechnen wir mit so etwas. Nicht dass uns das mittlerweile nix mehr ausmacht, aber bei den Preisen in Hong Kong war das irgendwie zu erwarten :o)
Lass es Dir gut gehen und 1000 Dank für Deine Zeilen.
Liebste Grüße
Doreen
Hi Ihr beiden :-)
AntwortenLöschenjetzt haben wir es auch mal geschafft, uns Eure Videos gemeinsam anzusehen und mußten an manchen Stellen einfach nur schmunzeln.
Allerdings sind wir auch sehr beeindruckt von den Aufnahmen, weiter so.
Schön ist zu sehen, dass Ihr so viel Spaß habt und das es Euch gut geht.
Gerne mehr davon.
Wir verweilen hier gerade in Genthin, fahren heute nach Leipzig zurück und ich nach München.
Im November führt es uns dann nach Kühlungsborn. :-)
Mal sehen, vielleicht drehen wir auch ein kleines Video.
In diesem Sinn; Euch viel Spaß auf Eurer Reise.
P.S. @Richie, OETTINGER!? *lol* Na du mußt ja hart an der Grenze gewesen sein.
Viele, liebe Grüße an Euch
Alexander und Ulrike
Hallo Ihr Beiden,
AntwortenLöschenSchön wieder von Euch zu hören. Das Zimmer "Germany" find ich jetzt gar nicht so scheusslich. Ist halt sehr klein. Jedenfalls kommt es im Bild so rüber. Da habt ihr bestimmt schon dreckigere und schmuddeliger Zimmmer in Zwischenzeit gehabt. so wie in Südamerika teilweise. Aber das wird ansichtssache sein.
hab gehört das ihr mitttlerweile schon in Thailand seid. Hoffe für Euch natürlich das der Monsumregen bald vorüber ist. Und das es dann wieder viele tolle Bilder gibt. Wir, besonders Albert, würde sich sehr darüber freuen.
Bis dann
Eure Jutta
Ach weißt Du Schwesterherz: das Zimmer im Hostel war an sich gar nicht sooo scheusslich. Aber das Zimmer (!) war kleiner als das Bett (!!) im Hotel, in dem wir vorher gewohnt haben. Dann das Bad, die Bettbezüge, die Enge, die Flure, die Leute im Erdgeschoss, und nicht zu vergessen das echt geile Treppenhaus... also, das möchte ich sehen, wie Du darauf reagiert hättest ;-) Wie Doreen schon schreibt: wir haben ja damit gerechnet, waren also vorbereitet. Hotels in Hong Kong Zentrum sind nunmal genau das, was Hotel in fast allen Städten dieser Welt im Zentrum sind - entweder teuer oder scheisse. Da ist dann eine gewisse Schäbigkeit keine Überraschung ;-). Würde trotzdem sagen: die allermeisten Hostels in Südamerika sind angenehmer.
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