Freitag, 15. April 2011

Die verlorene Stadt Machupicchu

                                         "Zum Besuch von Machupicchu muss man innerlich
                                         bereit sein und seine Sinne schärfen"
                                                             Zitat aus dem Buch "Machupicchu - Ein authentisches Erlebnis"




Wir sind hier. Nach unzähligen Herausforderungen auf unser dreimonatigen Reise durch Südamerika; etlichen Tagen, an denen wir mit den Mahlzeiten und deren Folgen zu kämpfen hatten; dem Erlebnis wie die extreme Höhenlage sich auf unsere Gesundheit auswirkt; und einem beschwerlichen Weg haben wir den Ort Aguas Calientes (Heiße Quellen) erreicht. Wir stehen am Fuße des Berges Machupicchu.



Da freut sich das Kind im Manne. Tufftuff zum
Machupicchu fahren!


Im Zug "Expedition" für "nur" 82 US-Dollar  für Hin- und
Rückfahrt. Wir Touristen haben´s ja.

















Die Mythen und Legenden um Machupicchu - der verlorenen Inka-Stadt füllen Hunderte von Büchern, versorgen Archäologen mit immer wieder aufkommenden Fragen. Wurde diese Stadt überhaupt von den Inkas aufgebaut? Ist sie älter als gedacht? Warum wurden nur so wenig Mumien gefunden? Wie war ihr ursprünglicher Name? 

"Man braucht nur Mensch zu sein, um die Magie dieses Ortes zu empfinden."
Zitat aus dem Buch "Machupicchu - Ein authentisches Erlebnis"

Fakt ist, dass Hiram Bingham, ein amerikanischer Archäologe am 24. Juli 1911 von einem kleinem einheimischen Jungen zu der heiligen Stätte der Inkas geführt wurde. Ohne diesen kleinen Peruaner wüssten wir, die Gringos, vermutlich bis heute noch nichts von dieser Rarität einer zum fürchten gut erhaltenen Inka-Stadt. Das Paradoxe daran ist nämlich, dass die Einheimischen sich sehr wohl seiner Existenz bewusst waren, zwei Bauern bauten hier aufgrund der guten Vegetation seit Jahren Pflanzen an, als Hiram Bingham ankam. 

Hier sind die landwirtschaftlichen Terrassen sehr gut zu erkennen.
Sie dienten dazu verschiedene Lebensmittel in verschiedenen Bedingungen anzubauen.
Jede Terrasse unterschied sich zur nächsten ca. in 1 Grad C.

Er benannte 1912, als er mit einem Team zurück kehrte, die Stadt "Machupicchu" nach dem angrenzenden Berg. Hiram Bingham - dessen Leben als Vorlage für "Indiana Jones" diente - begann die Ruinen von ihren dschungelartigen Verwachsungen zu befreien und die Ausgrabungen zu beginnen. Sie stießen auf hunderte von Keramik- Stein- und Tongefäßen der Prä-Inka-Zeit und der modernen Inka-Zeit. Aber nichts wertvolles, kein Gold und kein Schmuck. Was mich überlegen lässt, warum diese Dinge bei einem so reichen Volk nicht aufzufinden sind: Das nicht entdeckte Gold sollen die Inkas in die sagenhafte Stadt "Paititi" verschleppt haben, als die Spanier das Inka-Reich - das heutige Peru - erobern wollten. 

Ein paar  der wenigen restaurierten Wohnhäuser. 80 Prozent der Anlage sind im Originalzustand.

Viele große Geheimnisse gibt es in Machupicchu zu entdecken. Entsprechend aufgeregt bin ich am frühen Morgen des 10.4.2011, hellwach und schleiche leise tapsend ins Badezimmer, um Richy nicht aufzuwecken. Ich kann nicht mehr schlafen und möchte die vielen am Vortag gehörten Details rund um Machupicchu gerne für unseren Blog festzuhalten. 

Als es endlich fünf Uhr ist und der Wecker klingelt hüpfe ich quickfidel aus dem Bettchen. Jetzt noch schnell unsere Habseligkeiten zusammen suchen, frühstücken und ab gehts zum Bus, der uns rauf bringt zu der meist besuchten südamerikanischen Sehenswürdigkeit: der verlorenen Stadt.

Im Frühtau zu Berge... er zieht fallera...


Nach 25 Minuten Zick-zack-Weg kommen wir an. Ich kann es kaum fassen. Vor 1,5 Tagen lag ich noch mit knapp 40 Grad Fieber und völlig entleertem Magen halb tot im Bett. Dank Richy und frei verkäuflichen Antibiotika stehe ich nun hier. Die Sonne blinzelt mich verliebt an, der Nebel bedeckt Machu Picchu mit einer hauchzarten Decke als ich den ersten Fuß in die verlorene Stadt setze. Ich möchte am liebsten für immer diesen Anblick abspeichern und die hier schwebende Energie in mich aufsaugen. 

Unser erster Blick auf die Stadt. Faszinierend!

So trenne ich mich nur ungern als es an der Zeit ist zu unserer Führung aufzubrechen. Unser Guide mit dem unaussprechlichen Namen führt uns und andere mehr oder wenig begeisterte Besucher durch die Ruinen-Stadt und erläutert die Inka-Hierarchien, das Inka-Reich und berichtet uns davon, dass in den Inka-Städten ausschließlich die Elite wohnen durfte. Für die Sprösslinge der "Auserwählten" gibt es sogar geschlechtlich getrennte Schulen in der Stadt. Eine unglaubliche Ausnahme zu der Zeit. 


Der Hauptplatz, auf dem heute Lamas grasen.

Nach unserer Führung schnaufen Richy und ich noch einige Stunden allein durch die Stadt. Die Zeit vergeht wie im Fluge, da in der gesamten Anlage riesige Treppenstufen die einzelnen Stadtgebiete miteinander verbinden. Eine echte Konditionsprobe für uns.

Uuuuaaah, gehts da weit runter. Wie konnten die Inkas nur
auf diesen Terrassen Getreide anbauen
?


Eine kleine Pause muss sein.
Die Stufen machen einen fertig!






Glückselige Grüße schickt Euch
Eure Doreen


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